„Aotearoa“ – Land der langen weißen Wolke – nennen die Maori Neuseeland. Die Inseln im Pazifik auf der anderen Seite der Erde gelten als Sehnsuchtsland für Europäer. Laut Evolutions-Biologe Jared Diamond bieten sie die beste Annäherung an das Leben auf einem anderen Planeten. Doch wer heute dorthin reist, kann keine heile Welt mehr erleben. Durch die fragile Insel-Ökologie ist die ursprüngliche Biodiversität hochgradig gefährdet. Schon die ersten polynesischen Siedler im 13. Jahrhundert lichteten die Wälder auf und rotteten alle Moas aus, 9 Arten teils riesiger Laufvögel. Die europäischen Siedler kamen im 19. Jahrhundert, rodeten die Urwälder, schufen Weideland für Kühe und Schafe, pflanzten Monokulturen von Nadelwäldern und hatten weiteres Unheil im Gepäck. Das waren Mäuse, Ratten, Katzen und europäische Singvögel, die heute teils die Vogelwelt dominieren. Fast nur auf vorgelagerten kleinen Inseln und in eingezäunten Naturschutzgebieten, den „eco-sanctuaries“, ist es mit großer Anstrengung gelungen, seltene heimische Arten, z.B. Kiwis, zu erhalten. Auf der Nordinsel haben wir außerdem wilde Vulkanlandschaften besucht, sind durch Baumfarn-Regenwälder gewandert und haben den Gesängen endemischer Vögel gelauscht.