Neues zur Bestandssituation des Königsfarns (Osmuna regalis) im Rotenbachquellgebiet und Schuster-Hannes-Bruch bei Bergen

Datum: 

11.06.2020

Ort: 

Bergen, Rotenbach, Schuster-Hannes-Bruch

1. Oberes Rotenbachtal NE Bergen, Kreis Merzig-Wadern

Königsfarne kommen im saarländischen Teil des Oberen Rotenbachtals schon seit Jahrzehnten vor. Uns sind dort einige Stöcke bei einer Exkursion am 27.07.2015 erstmals bekannt geworden.
Am 09.06.2020 war Verf. im inzwischen zum Schutz vor Wildverbiss eingezäunten Königsfarn-Bereich und hat hier 5 Farnstöcke mit 14 Wedeln (bei Farnen bezeichnet man als „Wedel“ die meist großen, oft gefiederten Blätter) gezählt. Das sind zwar weniger als in den letzten Jahren, aber im Beobachtungszeitraum von inzwischen 5 Jahren gab es hier immer wieder Schwankungen in Stock- und Wedelzahl, so dass die in diesem Jahr festgestellten relativ niedrigen Zahlen nicht bedeuten müssen, dass die Königsfarne hier nach und nach verschwinden. Die Umgebung der Farne ist normal nass, nach wie vor optimal für deren Wachstum.

2. Schuster-Hannes Bruch NE Bergen, Kreis Merzig-Wadern

Von hier sind inzwischen drei Bruch-Bereiche mit Königsfarnen bekannt geworden: ein südwestlicher, ein nördlicher und ein südöstlicher Bereich, alle drei inzwischen auch, zumindest teilweise, gegen Wildverbiss eingezäunt. Das Schuster-Hannes-Bruch war am 09.06.2020 normal nass, also auch optimal für das Wachstum der Königsfarne. Sicher hat sich der vergleichsweise milde Winter ebenfalls positiv auf die Bestände des subatlantischen Farns ausgewirkt. An allen drei Stellen zusammen hat Verf. 58 Farnstöcke mit 318 Wedeln, davon 66 fertil, beobachtet. Im letzten Bericht in den DELATTINIA-News zu den Königsfarnen im Bruch vom 19.07.2018 war von 45 Stöcken und 152 Wedeln die Rede.
Demnach hat sich der Königsfarn-Bestand im Bruch inzwischen erfreulicherweise vergrößert.
Die hier besprochenen beiden Königsfarn-Vorkommen sind nach unserer Kenntnis inzwischen die letzten von früher deutlich mehr Nachweisen im Saarland und verdienen besonderen Schutz.
Deshalb möchte ich nochmals den beiden Förstern, Herrn Hans Reinert und Herrn Ralf Simon, danken, die sich, trotz hoher Arbeitsbelastung, z. B. wegen der Borkenkäferplage, nach wie vor für den Schutz der Königsfarne einsetzen.