Das Grüne Koboldmoos ist eines der außergewöhnlichsten Moose in Mitteleuropa. Mit seiner ähnlichen Schwesternart, dem Blattlosen Koboldmoos (Buxbaumia aphylla), ist das scheinbar blattlose Moos durch seine mächtige, auf einer 0,5 bis 1 cm langen Seta sitzenden Kapsel ein dennoch - für Moose - auffallendes Pflänzchen. Ohne Kapsel sind die Pflanzen kaum zu entdecken: sie besitzen kleine, kaum erkennbare Blätter, die dem ausdauernden Protonema aufsitzen.
Buxbaumia viridis besiedelt morsches Holz, überwiegend von Nadelhölzern, in schattigen Wäldern mit hoher und gleichmäßiger Luftfeuchtigkeit. In ganz Europa tritt das Moos nur sehr vereinzelt und dann auch meist nur in wenigen Exemplaren auf.
In Deutschland gibt es aus dem linksrheinischen Raum nur ganz wenige, durchweg uralte Beobachtungen. Aus Rheinland-Pfalz wurde die Art um Biewer bei Trier (Forst Altenhof, Weißhaus) zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom großen rheinischen Feldbotaniker H. Andres gefunden (FELD 1958). Weiterhin beobachtete der Pfälzer Botaniker G.F. Koch die Art vor Mitte des 19. Jahrhunderts bei Kaiserslautern (GÜMBEL 1857, LAUER 2005).
Die dem Saarland nächstgelegenen rezenten Nachweise der Art liegen in den Vogesen (FRAHM 2002, MAHÉVAS & al. 2010) und im Schwarzwald (Sauer in NEBEL & PHILIPPI 2000). Aus den belgischen Ardennen (SOTIAUX, STIEPERAERE & VANDERPOORTEN 2007) und aus Luxemburg sind keine Funde bekannt (WERNER 2011).
Das Grüne Koboldmoos wurde von den Autoren im Quellgebiet des Franzenbaches im Kammerforst N Brotdorf gefunden (6505/215). Das luftfeuchte, ausgeglichene Mesoklima des Franzenbach-Quellgebietes wird durch die reichen Epiphytenvorkommen unterstrichen. Insbesondere das subozeanische Lebermoos Metzgeria temperata hat hier größere Bestände. Buxbaumia viridis wächst auf den Stammflächen eines liegenden, bereits oberflächlich stark zersetzten Nadelholz-Baumstammes. Mit höchster Wahrscheinlichkeit handelt es sich dabei um Fichtenholz, möglich ist jedoch auch Kiefernholz. Begleitet wird das Moos u.a. von Nowellia curvifolia, Riccardia palmata, Herzigiella seligeri und Lophocole heteropyhlla.
Insgesamt konnten die für dieses Moos erstaunliche Anzahl von acht Pflanzen beobachtet werden. Von vier Pflanzen war jedoch nur mehr die Seta zu erkennen, die Kapseln wurden von Schnecken oder sonstigen Fressfeinden bereits abgefressen.
Buxbaumia viridis ist europaweit potenziell gefährdet (vulnerable) (ECCB 1995). Die Art zählt zu den wenigen Moosen, die nach der Berner Konvention in Europa geschützt sind. Es gehört im Rahmen des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000 zu den Tier-und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhalt besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen (FFH Richtlinie Anhang II).
Deutschlandweit gilt das Moos als stark gefährdet (RL 2).
Aktuelle Fundstellen sind nur aus Baden-Württemberg und Bayern bekannt (MEINUNGER & SCHRÖDER 2007).